Rumänien ist ein Land mit vielen Gegensätzen. Es gibt gut situierte Leute, die auch entsprechend verdienen und genügend zum Leben haben. Sie besitzen schöne Häuser, können sich einen Urlaub leisten und haben genügend zum Essen.

Auf der anderen Seite gibt eine sehr große Armut. Menschen, die keine Ausbildung haben, weil die Eltern arm waren, finden auch als Erwachsene sehr schlecht Arbeit. Gewöhnlich versuchen sie es mit Gelegenheitsarbeit auf dem Markt. Fabrikarbeiter erhalten monatlich zw. 800 – 1.000 Lei, das sind ca. 200 – 250 €.  Auch Lehrer und Erzieherinnen verdienen nur zw. 1000 - 1500 Lei (die in unserm Schulschwestern-Kindergarten allerdings etwas besser bezahlt werden, als in staatlichen.)

Die Lebenshaltungskosten für Gas, Wasser, Licht, Miete und Lebensmittel sind im Verhältnis zum Einkommen hoch und deswegen ist der Lebensstandard niedrig. Es gibt viele Haushalte, die kein fließendes Wasser haben und mit Holz heizen, das sie irgendwo sammeln, um so den Winter zu überstehen.

3-gruppiger Kindergarten in Temesvar
3-gruppiger Kindergarten in Temesvar

Gerne unterstützen wir von der Fachakademie Projekte, die Kindern zugute kommen.  So möchte ich hier unseren Notre-Dame-Kindergarten in Temesvar/Rumänien vorstellen. Da es in Rumänien weder für den Bau noch für den Unterhalt (Betriebs- und Personalkosten) privater Kindertagesstätten staatliche Zuschüsse gibt, wurde er mit Hilfe von Spenden aus Deutschland und Renovabis (Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa) erbaut und  im Oktober 2003 eröffnet. Etwa 90 Kinder besuchen den Kindergarten.  2 Gruppen werden in rumänischer Sprache und 1 Gruppe in ungarischer Sprache geführt.

 

Zusätzliche Förderangebote sind: Malen, Tanzen, deutsche und englische Sprache. 
Im Kindergarten arbeiten 6 Erzieherinnen, 2 Raumpflegerinnen und 2 Fachkräfte für Verwaltung und medizinische Betreuung.
Der Kindergarten wird als katholischer Kindergarten mit religiösem Schwerpunkt geführt. Er ist aber auch für Kinder anderer Religionen offen, wenn die Eltern mit der christlichen Erziehung einverstanden sind. Etwa die Hälfte der Kinder im Kindergarten ist orthodox.  Um vor allem Kindern aus ärmeren Familien einen Kindergartenplatz ermöglichen zu können, sind wir auf Spenden angewiesen.

 

Alina mit Larissa und Vanessa
Alina mit Larissa und Vanessa

 

In der Nachbarschaft der Schwestern wohnt z.B. eine kleine Familie in  1 Zimmer, mit kaum Möbel und ohne fließendes Wasser. Die Mutter ist 21 Jahre und hat 2 Kinder: Larissa, 4 Jahre und Vanessa 2 Jahre. Der Vater hat keine Ausbildung und arbeitet gelegentlich auf dem Markt oder sammelt und verkauft Alteisen. Er bringt fast kein Geld nach Hause. Alina, die Mutter, ist im Garten des Klosters für einige Stunden angestellt, damit sie ein wenig Geld verdient. Larissa, das 4jährige Mädchen darf unseren Kindergarten kostenlos besuchen und bekommt auch ein Mittagessen.

 

Es gibt noch mehrere Kinder im Kindergarten, denen die Schwestern Nachlass gewähren, weil die Eltern nicht zahlen können. Vom Staat gibt es keine Unterstützung.

Für 1 Kind kostet der monatliche Ganztagsplatz 230 Lei = 56,50 €,

für den halben Tag zahlen die Eltern 160 Lei = 39,50 €.

Dazu kommt noch pro Mittagessen, 7,50 Lei, = 1,85 €.

2010 haben wir den Spielplatz  im Kindergarten von einer Firma aus Oradea (Rumänien) neue Geräte gekauft und aufbauen lassen. Im Herbst wurde noch Rasen angelegt, so dass die Kinder im Frühjahr den Spielplatz benützen können.

2011 haben wir Geräte für den Turnsaal gekauft, damit die sportlichen Begabungen Kinder auch im Winter gefördert werden können und sie genügend Bewegung haben.